Entwicklungskalender

9. Monat

Der 9. Monat

Manche Tage scheinen jetzt vor sich hin zu plätschern, während an anderen richtig was los ist! Dein Kind kommt langsam in die Endphase seines Baby-Daseins und zeigt immer mehr vom Menschen, der sich im Babyspeck versteckt. Und es wird manchmal immer noch fremdeln – einige Kinder mehr, andere weniger.

Der 9. Monat in Kürze

  • Dein Baby fremdelt möglicherweise weiterhin oder fängt plötzlich damit an. Das ist kein Grund zur Sorge, sondern ganz normal.
  • Der Bewegungsradius wird immer grösser und manche Babys können schon einen Moment stehen, während sie sich festhalten.
  • Die Hände werden wichtiger und weniger Gegenstände wandern direkt in den Mund.
  • Der Spracherwerb ist in vollem Gange und du kannst dein Baby darin unterstützen, indem du viel mit ihm redest und es so noch ein Stück mehr in den Alltag einbindest.
  • Das Wohl des Babys ist wichtig, keine Frage. Aber genau so wenig steht zur Diskussion, dass die Betreuungspersonen Bedürfnisse haben. Und diese gilt es ernst zu nehmen.

Viel Bewegung und viel Freude beim Essen

Dein Baby trainiert wacker weiter – egal ob es schon krabbeln und sitzen kann, oder genau das gerade probiert. Vielleicht zieht es sich schon hoch und bleibt sogar einen Moment stehen. Kleinen Kindern scheint die Energie nie auszugehen und die Ausdauer, mit der sie üben, ist manchmal schon fast beneidenswert. Manche Babys zeigen immer noch eher wenig Interesse an Bewegung, was ganz normal ist. Bist du diesbezüglich aber verunsichert, kannst du die Kinderärztin oder den Kinderarzt darauf ansprechen. Die Fachperson wird dir sagen können, ob dein Baby einfach noch Zeit braucht oder ein paar aktivierende Übungen hilfreich sein können.

Dein Baby wird jetzt auch immer mehr geniessen, am Familientisch dabei zu sein. Wann immer möglich, ist es sinnvoll, die Mahlzeiten gemeinsam einzunehmen. So verinnerlichen die Kinder schon früh, dass es beim Essen um mehr gehen kann als um reine Nahrungsaufnahme. Ausserdem lernt dein Baby hier – wie bei fast allen Lebensbereichen – durch Nachahmen. Isst man gemeinsam, hört sich zu und schenkt einander Aufmerksamkeit, lernen auch die Kinder, dies zu tun. Das gilt übrigens auch für das Essen: Leben die Eltern eine gesunde und ausgewogene Ernährung vor, fällt sie auch den Kindern leichter.

Viel reden hilft viel

Während sich dein Baby in den letzten Wochen alles – wirklich alles – in den Mund gesteckt hat, nimmt diese Art der Erkundung ab. Es untersucht die Gegenstände immer häufiger mit den Augen und den Händen. Verschiedene Materialien – ein Tannzapfen, ein Seidentuch, ein Well-Karton – sorgen für interessante, sensorische Erfahrungen. Auch sprachlich wird sich dein Baby laufend weiterentwickeln und immer häufiger versuchen, zwei Silben aneinander zu hängen. Den Spracherwerb kannst du fördern, indem du häufig mit ihm redest. Dabei musst du dich nicht hinsetzen und dem Baby einen Vortrag halten, sondern kannst im Alltag stets erklären, was du gerade machst: welches Kleidungsstück du ihm jetzt wo anziehen wirst, dass ihr jetzt zum Aufzug geht, ins Auto oder in den Bus steigt, und so weiter. Auch wenn das Kind nicht immer aktiv zuzuhören scheint: Die kleinen Knöpfe nehmen sehr viel mehr auf, als wir manchmal denken.

Entdeckungs­moment des Monats: «Alltags-Spielzeuge»

Viele Eltern sind erstaunt, wenn sie feststellen, dass ihr Baby beim Spielen nicht unbedingt die raffinierte Rassel oder das süssen Raschel-Buch bevorzugt. Manchmal scheinen banale Haushaltsgegenstände viel spannender zu sein: Ein Schwingbesen, eine kleine, leere Pet-Flasche oder Aufbewahrungsdosen aus Plastik, in die es zum Beispiel Plastiklöffel oder Duplo-Steine ein- und ausräumen kann. Auch ein zugeknöpftes Plastiksäckchen, das mit ungekochtem Reis gefüllt ist, ergibt ein wunderbares, sensorisches Spielzeug.

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Unser Tipp

Weil man es nicht oft genug sagen kann: Als Betreuungsperson eines Babys leistest du extrem viel – Tag und Nacht. Umso wichtiger ist es, dass du auf dich acht gibst, auch wenn das manchmal schwierig ist oder fast unmöglich scheint. Versuche Pausen, wenn auch nur kleine, einzubauen und nutze sie für das, was dir gut tut: Eine Power-Nap oder kleine Yoga-Session, frische Luft, ein paar Seiten in einem Buch lesen, ein Stück Schokolade in Ruhe geniessen. Wenn du merkst, dass du verspannt ist, baue Rückenübungen in deinen Alltag ein. Und nochmal fürs Protokoll: Hole dir Hilfe, bevor dir alles zu viel wird – das ist kein Anzeichen von Schwäche oder dafür, dass du keine gute Mutter oder kein guter Vater bist.

Quellen:

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Wichtiger Hinweis

Stillen ist die beste Ernährung für Ihr Baby. Die WHO empfiehlt daher 6 Monate ausschliessliches Stillen und danach weiteres Stillen in Verbindung mit einer dem Alter nach angemessenen und ausgeglichenen Beikost. Informieren Sie sich beim Fachpersonal des Gesundheitswesens (Kinderarzt, Mütterberatung, Hebamme), falls Ihr Kind eine Zusatznahrung benötigt oder wenn Sie nicht mehr stillen.

Hinweis zu Spezialnahrung

Falls Sie Säuglingsspezialnahrung verwenden wollen, besprechen Sie das bitte mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Betreuungsperson in der Klinik.

Bitte verwenden Sie Säuglingsspezialnahrung nur unter ärztlicher Kontrolle.