Die Phasen der Geburt

Es ist ganz normal, dass du neben der Vorfreude auf die bevorstehende Geburt deines Baby auch gewisse Ängste verspürst. Insbesondere wenn du zum ersten mal gebärst. Doch auch die zweite und jede weitere Geburt ist wird ein einmaliges Erlebnis sein. Um diesem Erlebnis mit mehr Gelassenheit entgegenzusehen, ist es hilfreich, die verschiedenen Phasen der Geburt zu kennen. Die Geburt wird üblicherweise in drei Phasen unterteilt. Jede Phase hat ihre eigenen Merkmale und Herausforderungen, aber auch ihre eigenen Wunder.

Die Eröffnungsphase

Die Eröffnungsphase ist die längste Phase und dauert bei Erstgebärenden in der Regel 8 – 14 Stunden. Sie beginnt mit den ersten regelmässigen Wehen und endet, wenn der Muttermund vollständig geöffnet ist (ca. 10 cm).

• Frühe Phase: In der frühen Phase sind deine Wehen noch unregelmässig und nicht sehr stark. Diese Phase kann einige Stunden bis Tage dauern. Du kannst dich noch gut bewegen und normal sprechen.

• Aktive Phase: Deine Wehen werden regelmässiger, stärker und dauern länger. Versuche nun, dich zu bewegen, verschiedene Gebärpositionen auszuprobieren und deine gelernten Atemtechniken anzuwenden. Dies kann dir Erleichterung verschaffen. Die aktive Phase dauert in der Regel 4 – 8 Stunden.

• Übergangsphase: Die Wehen sind jetzt sehr stark und kommen in kurzen Abständen. Nun befindest du dich in der intensivsten, aber auch kürzesten Phase. Dein Muttermund öffnet sich nun vollständig. Es ist normal, dass du dich nun müde und entmutigt fühlst. Aber denke daran, du bist auf der letzten Zielgeraden. Bald ist es vorbei und du darfst dein Baby endlich in den Armen halten.

Die Austreibungsphase

In der Austreibungsphase wird dein Baby durch den Geburtskanal geschoben und geboren. Diese Phase beginnt, wenn der Muttermund vollständig geöffnet ist und endet mit der Geburt deines kleinen Lieblings.

• Passive Austrittsphase: Dein Muttermund ist nun vollständig auf 10 cm geöffnet und dein Baby dreht sich durch das Becken und den Geburtskanal. In dieser Phase verspürst du noch keinen Pressdrang. Dieser kommt erst in der aktiven Austrittsphase mit den Druckwehen.
• Pressphase: Dein Körper signalisiert dir nun, dass es Zeit ist, zu pressen. Dieser Reflex ist so stark, dass du dich kaum dagegen wehren kannst. Höre auf deinen Körper und folge den Anweisungen deiner Hebamme oder der Ärzteschaft. Verschiedene Gebärpositionen können dir helfen, den Druck effektiv zu nutzen. Zuerst wird der Kopf deines Babys sichtbar (Kopfdurchtritt), dann folgen die Schultern und schliesslich der restliche Körper. Dies kann einige Minuten bis zu einer Stunde dauern.

Die Nachgeburtsphase

Die Nachgeburtsphase beginnt unmittelbar nach der Geburt deines Babys und endet mit der Austreibung der Plazenta. Dieser Vorgang erfolgt normalerweise 10 – 30 Minuten nach der Entbindung. In dieser Zeit wirst du vermutlich nur leichte Wehen verspüren.

Kontrolle

Deine Hebamme oder dein Arzt bw. deine Ärztin überprüfen nun, ob die Plazenta vollständig ausgestossen wurde und ob es Geburtsverletzungen gibt, die behandelt werden müssen.

Emotionen und Unterstützung

Während der gesamten Geburt ist es wichtig, dass du dich unterstützt und verstanden fühlst. Deine Geburtsbegleitung soll dir helfen, dich zu entspannen und dich ermutigen. Das Vertrauen in deinen Körper und die Menschen um dich herum ist entscheidend.

Die Phasen der Geburt in Kürze

• Eröffnungsphase: Beginn der regelmässigen Wehen bis zur vollständigen Öffnung des Muttermundes.
• Austreibungsphase: Pressen und Geburt des Babys.
• Nachgeburtsphase: Geburt der Plazenta und Abschluss der Geburt.
• Jede Phase hat ihre eigenen Merkmale und Herausforderungen. Vorbereitung und Unterstützung sind der Schlüssel zu einer positiven Geburtserfahrung.