Das Wochenbett: Eine Zeit der Erholung und Anpassung

Das Wochenbett, auch Postpartum-Phase genannt, ist die Zeit nach der Geburt, in der sich dein Körper von der Schwangerschaft und Geburt erholt und du dich auf deine neue Rolle als Mami einstellst. Diese Phase dauert etwa 6 – 8 Wochen und ist sehr wichtig für deine körperliche und emotionale Gesundheit sowie für die deines Neugeborenen. 

Erholung und Heilung

Nach der Geburt braucht dein Körper Zeit, um sich zu erholen. Deine Gebärmutter zieht sich zusammen, um wieder ihre ursprüngliche Grösse zu erreichen. Eventuelle Geburtsverletzungen, wie Dammrisse oder Kaiserschnittwunden, müssen heilen. Es ist normal, dass du in den ersten Tagen nach der Geburt Nachwehen spürst. Diese werden durch das Stillen verstärkt, da dabei Oxytocin freigesetzt wird. Oxytocin ist ein Hormon, das die Kontraktionen der Gebärmutter fördert und die Bindung zwischen Mutter und Kind stärkt.

Wochenfluss (Lochien)

Der Wochenfluss ist eine natürliche Blutung, die nach der Geburt auftritt und mehrere Wochen anhalten kann. Er besteht aus Blut, Schleim und Geweberesten der Gebärmutterschleimhaut. Zu Beginn ist der Wochenfluss rot und stark, wird aber im Laufe der Zeit heller und schwächer. Achte darauf, regelmässig die Binden zu wechseln und keine Tampons zu verwenden, um Infektionen zu vermeiden.

Körperliche Veränderungen und Rückbildung

Während des Wochenbetts durchläuft dein Körper viele Veränderungen. Die Brüste produzieren Muttermilch, was zu Spannungen und manchmal zu schmerzhaften Milchstaus führen kann. Rückbildungsgymnastik kann dir helfen, die Muskulatur des Beckenbodens und der Bauchmuskeln zu stärken. Es ist wichtig, mit diesen Übungen erst zu beginnen, wenn du dich dazu bereit fühlst und die Zustimmung deines Arztes oder deiner Hebamme hast.

Emotionale Anpassung

Das Wochenbett ist auch eine Zeit voller Emotionen. Du erlebst möglicherweise eine Achterbahn der Gefühle – von überwältigender Freude bis hin zu Erschöpfung und Unsicherheit. Der sogenannte Babyblues, eine Phase der Stimmungsschwankungen, ist in den ersten Tagen nach der Geburt normal und wird durch hormonelle Umstellungen verursacht. Wenn diese Gefühle bei dir länger anhalten oder sehr intensiv werden, könnte es sich um eine postpartale Depression handeln. In diesem Fall ist es wichtig, dass du professionelle Hilfe in Anspruch nimmst.

Die neue Rolle als Eltern

Die ersten Wochen mit deinem Neugeborenen sind eine Zeit des Kennenlernens und der Anpassung an die neue Familiensituation. Nehmt euch Zeit, um eine Bindung zu eurem Baby aufzubauen. Haut-zu-Haut-Kontakt, regelmässiges Stillen oder Füttern und gemeinsame Ruhezeiten fördern diese Bindung. Unterstützt euch gegenseitig als Elternpaar und nehmt Hilfe von Familie und Freunden an, um diese Zeit weniger stressig zu gestalten.

 

Das Wochenbett in Kürze:

  • Dein Körper braucht Zeit, um sich von der Geburt zu erholen.
  • Wochenfluss ist eine natürliche Blutung nach der Geburt.
  • Rückbildungsgymnastik hilft bei körperlichen Veränderungen.
  • Stimmungsschwankungen sind normal; hol dir Hilfe bei Bedarf.
  • Aufbau der Bindung zum Baby und Unterstützung im Familienkreis.
Professor Sano

BimBubble - Tipp

Gönne dir und deinem Baby viel Ruhe und Zuwendung. Es ist völlig in Ordnung, Besuche in den ersten Wochen einzuschränken, um die nötige Ruhe und Privatsphäre zu haben. Setze dich nicht unter Druck, alles perfekt machen zu müssen. Höre auf deinen Körper und nimm dir die Zeit, die du brauchst, um dich zu erholen und die neue Rolle zu geniessen.

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