Du und dein Baby, ihr kennt euch schon richtig gut und habt euch an das gemeinsame Leben gewöhnt. Und gerade in dieser Phase möchte dein Baby am liebsten nur jene Menschen um sich herum, die es bestens kennt: Das, liebe Eltern, ist die bekannte Fremdel-Phase!
Es kann also gut sein, dass dein Baby plötzlich nur noch bei seinen engsten Vertrauten sein will und in Tränen ausbricht, wenn es bei der Bekannten oder dem Onkel auf dem Arm ist – obwohl es sich dort bis vor kurzem noch sehr wohl gefühlt hat. Und manchmal reicht es sogar schon, wenn jemand unbekanntes dein Baby bloss anschaut. Das ist ein ganz natürlicher Prozess und diese Ablehnung muss respektiert werden. Dein Kind braucht deine Sicherheit und vielleicht gelingt die Annäherung bei dir auf dem Arm mit viel Gewöhnungszeit. Aber nichts erzwingen: Es gibt Kinder, die fremdeln einfach mehr als andere. Das stösst nicht immer nur auf Verständnis, darum ist es manchmal nötig, das zu erklären und auf jeden Fall Rücksicht auf das Baby zu nehmen.
Ein wichtiger Entwicklungsschritt passiert ebenfalls in dieser Zeit: Die Objektpermanenz. Der etwas sperrige Begriff bedeutet, dass dein Kind begreift, dass etwas noch immer da ist, auch wenn es gerade nicht sichtbar ist – zum Beispiel wenn du dich hinter dem Nuschi versteckst. Solche simplen Versteckspiele finden die meisten Babys sehr lustig! Aber Achtung, manche sind noch nicht so weit und haben mehr Angst als Spass dabei. Darum immer auf die Reaktion des Babys achten und es nicht übertreiben mit den Reizen.
Und natürlich wird weiterhin fleissig Robben, Krabbeln und Entdecken geübt: Dein Baby wird immer aktiver und will am liebsten überall dabei sein. Manche sind besonders vorwitzig und beginnen schon, sich am Sofa oder an Stühlen hochzuziehen.
Auch beim Essen wird viel ausprobiert und gerne auch mit dem Essen «gespielt». Das ist nicht negativ zu werten, sondern eine wichtige Auseinandersetzung des Babys mit dem Essen. Manchmal hilft es, eine leicht abwischbare Plastikmatte unter den Stuhl zu legen, damit hinterher schneller aufgeräumt ist. Und falls dein Kind sich nicht Füttern lassen, sondern bereits selbst Essen will, ist ein zweiter Löffel Gold wert: Damit kann das Baby selbst üben, und dazwischen kannst du es dennoch füttern.