Vielleicht hat sich bei euch schon so etwas wie eine Routine entwickelt – vielleicht aber auch nicht oder der gefunden geglaubte Rhythmus ist von einem Tag auf den anderen wieder weg. Das ist ganz normal: Dein Baby macht immer wieder grosse Veränderungen durch – sogenannte Wachstumsschübe – die oft mit neuen Fähigkeiten, aber eben auch neuen Herausforderungen einhergehen.
Die meisten Babys haben jetzt ein geringeres Schlafbedürfnis und die Wachphasen nehmen entsprechend zu. In dieser Zeit erkunden sie neugierig die Welt, aber auch sich selbst. Zum Beispiel ihre Hände und Füsse finden die Babys äusserst spannend: Möglicherweise beobachtet dein Baby die Bewegungen der eignen Hände fasziniert und nimmt sie auch gerne immer wieder in den Mund. Denn ungefähr mit dem dritten Monat beginnt die «orale Phase». Sie ist ein wichtiger Entwicklungsschritt, bei dem Kinder die Welt mit dem Mund als Tastorgan erfahren. Dabei stecken sich die Babys alles in den Mund, was sie in die Finger bekommen. Darum ist es wichtig, wachsam zu sein: Kleine Gegenstände wie etwa Murmeln oder auch Knopfbatterien sind schnell verschluckt und können gefährlich werden. Babygerechte Spielzeuge wie Rasseln, Beissringe oder Tiere aus kindersicherem Gummi hingegen befriedigen die Neugierde des Babys auf gefahrlose Art und Weise.
Alle diese neuen Eindrücke unterstützen die Gehirnentwicklung, können aber manchmal auch dazu führen, dass dein Baby unruhiger ist und unregelmässiger schläft, mehr weint und plötzlich viel anhänglicher ist. Das kann ein Zeichen dafür sein, dass es emotional gerade stark gefordert ist und deshalb umso mehr Nähe braucht.
Dein Kind hat weiter an Gewicht zugelegt und manche Babys haben jetzt den berühmten «Babyspeck»: Ein rundes Gesicht, volle Wangen und herzig speckige Arme und Beine. Aber wie bereits erwähnt: Nicht alle Kinder sind gleich und auch ein schmaleres, feineres Kind kann ein gesundes Kind sein, solange es sich auf seiner Perzentile bewegt.
Manche Babys leiden in diesem Zeitraum unter den sogenannten «Dreimonats-Koliken». Diese Bauchbeschwerden dauern nicht so lange und haben den Namen vielmehr vom Zeitpunkt, zu dem sie typischerweise auftreten. Warum Babys in dieser Zeit häufig unter Bauchschmerzen leiden, ist nicht abschliessend geklärt. Ein Grund kann hastiges Trinken sein, wodurch zu viel Luft in den Bauch gelangt und Beschwerden auslöst. Sehr sanfte Bauch-Massagen im Uhrzeigersinn oder eine Wärmeflasche können helfen. Die meisten Babys mögen es auch, wenn sie mit den Füssen gegen etwas – zum Beispiel deine Hände oder ein Kissen – strampeln können. Hast du das Gefühl, die Beschwerden werden zunehmend stärker, frage eine Fachperson um Rat: Auch wenn es sich meist um harmlose Koliken handelt, kann in seltenen Fällen etwas anderes der Grund sein für die Beschwerden.